Ein Spitz soll es sein!?


Falls Sie möglicherweise damit liebäugeln, sich einen Deutschen Spitz anzuschaffen, kann ich Ihnen nur gratulieren! Spitze sind wirklich ganz besondere Hunde, die man einfach mögen muss. Dennoch sollte sich jeder im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob ein Spitz eigentlich zu einem selbst und zum eigenen Leben passt. 

"Ach, ein Deutscher Spitz!? Die sind doch so hinterhältig. Oder?"

Neugierig bis dorthinaus klappt man zwar mal die Ohren pseudo-schuldbewusst runter, grinst aber dennoch mehr als dreckig in die Kamera...
Neugierig bis dorthinaus klappt man zwar mal die Ohren pseudo-schuldbewusst runter, grinst aber dennoch mehr als dreckig in die Kamera...

"Nur ja keinen Spitz und auf keinen Fall einen großen! Denn diese Tiere sind falsch, bissig, tückisch und müssen andauernd gekämmt und mindestens einmal pro Woche in Perwoll gebadet werden. In der Wohnung siehst du überall die Haare auf den Polstermöbeln und auf dem Bauernhof ist der Hund ständig voll Dreck. Und im Sommer kann man rein gar nichts mit ihnen anfangen, da ihnen unter diesen Fellbergen so heiß ist. Also Hände weg von den großen Spitzen!" 

 

Hört man nun auf diese Ansammlung von Vorurteilen, beraubt man sich möglichweise einer sehr großen Freude mit einer ganz tollen Hunderasse!

 

Spitze waren und sind regelrechte "Allrounder": Sie bewachen das Hab und Gut ihres Herren und halten ihr Umfeld frei von Ratten, Mäusen und Schmarotzern aller Art. Sie schoben früher Wache als Kutschenbegleithund, auf Barken und Schiffen und sind sogar dazu in der Lage, leichte Hütearbeiten zu übernehmen. Um gut wachen zu können, muss so ein Spitz misstrauisch Fremden (möglichen Eindringlingen!) gegenüber sein und zur Not auch bereit dazu sein, sein Eigentum mit den Zähnen zu verteidigen. So zumindest die Theorie. In der Praxis sind diese Wesenseigenschaften jedoch durchaus unterschiedlich ausgeprägt. 

 

Da der Spitz seit jeher eher im Verborgenen blüht und in unserer Zeit schon halb vergessen wurde, ist es schwer, an vernünftige und wahrheitsgemäße Informationen über ihn zu kommen. Wer sich im Internet informiert, wird schnell sehr gegensätzliche Charakteristika über ihn finden. "Hackenbeißer", "Kläffer", "Familienhund", "Anfängerhund", "kinderlieb", "misstrauisch", "falsch" und "leicht erziehbar sind so die Schlagworte, auf die man trifft - und ja. Sie widersprechen sich. 

 

Die Wahrheit liegt gewohnheitsgemäß irgendwo in der Mitte. Denn es gibt sowohl Spitze, die super lieb, freundlich und extrem leichtführig sind, als auch solche Exemplare, die über alle Maßen stur, grantig und unheimlich misstrauisch Fremden gegenüber sind. Und natürlich jede Menge dazwischen. Das hat sowohl etwas mit den Zuchtzielen der Züchter zu tun, als auch mit der jeweiligen Varietät.  

Deutscher Spitz Erziehung Kauf Großspitz Wolfsspitz
"Bitte einmal freundlich in die Kamera lächeln!"

Wer einen superschlauen Clown im Hundepelz sucht, welcher alles und jeden im Blick hat, ist auf jeden Fall beim Spitz genau richtig. Seine Wachsamkeit und vor allem aber seine Neugierde sind nicht zu unterschätzen. Gerne positioniert er sich an Plätzen, an denen er alle wichtigen Orte und Personen sehen bzw. hören kann. Da kommt es schon mal vor, dass die Fensterbank, der Hügel im Garten oder die Couchlehne zum Lieblingsplatz erkoren werden. Oder auch die Balkonkästen (Logisch, von dort aus ist die Aussicht ja auch viel besser). Fremden Menschen, neuen Situationen oder nur den Nachbarn auf zwei oder vier Beinen steht er nicht immer freundlich gegenüber. Das Verbellen von Reizen hat der Spitz perfektioniert. Durch sein sehr interessiertes aber skeptisches Wesen neigt die hundliche Wundertüte oft dazu, sich Situationen oder neue Dinge aus sicherer Entfernung genau anzuschauen. So zumindest die Theorie.

  

<< Mein Artikel (wie meine gesamte Website) richtet sich vor allem an Menschen, die sich für den Großspitz oder den Wolfsspitz begeistern. Die kleineren Varietäten muss ich mangels ausreichender Kenntnis hier leider übergehen. Weiterhin bevorzuge ich persönlich den kernigen, knackigen Urtyp des Deutschen Spitzes und bin auch kein Freund davon, den Spitz zu "modernisieren" , um ihn familientauglicher zu machen. Dennoch ist die Tatsache nicht zu leugnen, dass der heutige Spitz durchaus mehr Facetten aufweist, als der Spitz der Vergangenheit. >>

"Und was soll ich nehmen, einen Wolfsspitz oder einen Großspitz?"

Wolfsspitz Kuno Windhainersee
Wenn Hundeaugen "F*ck dich!" sagen (Der Herr wurde gebeten, das Sofa umgehend zu räumen.). Mackerhaftigkeit 'at its best'.

Nur wenige Züchter halten Wolfsspitze und Großspitze zusammen und können beide Varietäten wirklich unter den gleichen Umweltbedingungen vergleichen. Meine Erfahrung erstreckt sich auf meine eigenen Hunde, auf die Hunde von Bekannten und natürlich auf meine Recherche. Meine Ausführungen  besitzen daher nicht zwingend einen allgemeingültigen Wert.

 

Der Wolfsspitz besitzt Hütetrieb und Treibhundeeigenschaften und ist als Wachhund vorzüglich zu gebrauchen. Er kläfft bei adäquater Erziehung nie unnötig. Wenn er dann aber sauer wird, dann mit Anlauf und mit viel machohaftem Getue. Der wütende Wolfsspitz trampelt eindrucksvoll mit den Vorderpfoten und verfällt in ein heulendes Kläffen. Vom Großspitz ist mir ein derartiges Verhalten nicht bekannt.

 

Der Wolfsspitz ist alles in allem eher "mackerhaft". Seine Ausbildung als Begleithund ist sicher möglich, erfordert jedoch einen langen Atem, denn der Wolf ist seeeeehr selbstständig und ordnet sich nicht besonders gern einem Befehl unter. Er ist keine Gehorsamsmaschine und manche Exemplare glänzen durch professionelle Störrigkeit. Seinem verständnisvollen Herrn ist er dennoch mehr als treu ergeben. Was er einmal gelernt hat, das sitzt und wird auch nicht vergessen - auch gute und schlechte Erfahrungen.

Wie der Wolfsspitz ist auch der Großspitz ein Augentier, beide sehen einfach alles: Gegenstände, die nicht mehr an ihrem Platz stehen, aber für den Hund eigentlich nicht besonders interessant sein sollten, werden sofort entdeckt und verbellt - besonders von den Großspitzen, da diese cholerischer sind als die Wolfsspitze. Großspitze sind meist sehr beweglich, springfreudig und durchaus gern gehorsam. Sie lernen sehr gern kleine Tricks und freuen sich eigentlich über alles, Hauptsache man beschäftigt sich mit ihnen. Der schwarze Großspitz ist definitiv kerniger als der weiße und braucht daher auch eine entsprechende Führung. Bekommt er diese, hat man einen ganz tollen Hund zu Hause. Als Wächter sind alle Großspitze sehr geeignet.  

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Wolfsspitz ein sehr treuer, aber auch sehr eigenständiger Hund ist, während der Großspitz zwar heißblütig daherkommt, aber im Beisein von Herrchen oder Frauchen regelrecht schmilzt - wie Schnee in der Sonne. Er möchte seiner Familie halt einfach gefallen. "Wolfsspitz oder Großspitz?" heißt im Prinzip "Lonesome Rider" vs. "Muttikind" - dies allerdings nur auf den engsten Kreis bezogen. Nach außen sind die meisten Spitze erstmal misstrauisch. 


(TON AN!) In dem Video sieht man den Unterschied zwischen Wolfsspitz und Großspitz ganz klar: Während der Herr Großspitz den Stock schimpfend einfordert, sichert sich Kuno selbigen mit seiner Wolfsspitzsuperkraft - seinem sturen Dickschädel. Quasi aufbrausendes Temperament vs. störrische Beharrlichkeit.

"Die muss man doch jeden Tag kämmen!?!" *kreisch*

Deutscher Spitz Fell Pflege Dreck Baden
Sieht schlimmer aus, als es ist: Spitzfell ist wie mit Teflon beschichtet, sobald es trocken ist, krümelt der Dreck einfach ab.

Kurz zur Fellpflege: Ein Hund ist so sauber wie seine Umgebung! Im Kohlenkeller gehalten wird auch der Wolfsspitz schmutzig. Und: Alle Hunde haaren, wobei die kurzen Haare wesentlich schwerer zu beseitigen sind. Der Spitz bedarf gelegentlicher Pflege mit Kamm und Bürste, wobei die Unterwolle schonend zu behandeln ist.  Die Fellpflege beim Wolfsspitz ist aufgrund der Struktur seiner Unterwolle etwas aufwendiger als beim Großspitz, aber dennoch kaum der Rede wert. Alle großen Spitze sind übrigens keine geeigneten Objekte für Shampoo-Werbung, denn sie alle sollten so selten wie möglich gebadet werden. Notwendig ist es eigentlich nur, wenn sich der Hund beim Spaziergang in Kuhmist gewälzt hat. Die Fellpflege der großen Spitze ist also im Regelfall kein Hexenwerk und erledigt sich quasi von selbst. 

 

"Sind alle Spitze gleich?"

Nein, sind sie nicht. Die rassetypischen Eigenschaften, die etwa vom VDH-Standard aufgezählt werden, lassen sich so oftmals in der Realität nicht bestätigen. So gibt es einerseits messerscharfe Wächter unter ihnen, andererseits entsprechen genauso viele Deutsche Spitze viel mehr dem klassischen Familienhund. Das liegt - wie oben bereits beschrieben - sowohl an den unterschiedlichen Zuchtzielen der verschiedenen Züchter, als auch an den unterschiedlichen Linien und Varietäten innerhalb der Spitzpopulation. So gibt es durchaus Spitze, die jagen wie der Teufel und andere, die kein bisschen Jagdtrieb aufweisen. Es gibt Spitze, die sich maximal im Beisein ihrer Besitzer von Fremden anfassen lassen (und das auch nicht sonderlich gern) und andere, die richtige Rampenschweine sind und sich von jedem gern mal ordentlich durchkuscheln lassen. Es gibt mannscharfe Spitze, die das Sprichwort "Hunde, die bellen, beißen nicht" ganz klar widerlegen und andere, deren Wachtrieb nur sehr gering bis gar nicht ausgeprägt ist. Jeder Hund ist halt doch ein Individuum. Und gerade der Deutsche Spitz ist sicherlich vieles, aber kein Hund von der Stange!

"Rüde oder Hündin?"

Reine Geschmackssache. Rüden sind meist mehr ins Außen orientiert, und wenn, dann offener widerspenstig. Hündinnen sind häuslicher, mehr nach innen orientiert, aber dafür auch oftmals geschickter darin, unbemerkt Regeln zu umgehen oder zu brechen.

"Ist der Deutsche Spitz ein Anfängerhund?"

Jein! Erstmal gibt es für mich keine Rasse, die sich als absolut „idealer Ersthund“ für Jedermann eignet. Jede Rasse hat zwar typische, durch Zucht fixierte Eigenschaften, die fest in den Genen verankert sind. Aber letztendlich ist der Charakter des Hundes ausschlaggebend, ob die Chemie zwischen Hund und Halter passt - und mit jedem Hund wird man vor neue Herausforderungen gestellt werden, da jeder Hund individuell ist.

 

Begeistert man sich für den Deutschen Spitz und ist sich darüber bewusst, dass man sich einen Wachhund ins Haus holt, eignet sich der Spitz definitiv als Anfängerhund. Doch egal für welche Rasse man sich entscheidet, man muss immer Zeit und Nerven in die Erziehung investieren, um den Hund artgerecht erziehen und beschäftigen. Also auch ein angeblich so leichtführiger Spitz erzieht sich eben nicht „wie von allein“.

 

Auch die hochgelobte Intelligenz der Spitze ist nur eine Seite der Medaille, führt sie doch mitunter auch dazu, dass Spitz sich mannigfaltige Wege überlegt, Frauchen oder Herrchen zu überlisten und Regeln sehr gewieft zu umgehen, um so an sein Ziel zu kommen. 😉

So unterschiedlich wie sie in optischer Hinsicht sind, sind diese Hunde auch im Charakter

Die Qual der Wahl- "Welche Linie darf es sein?"

Je näher so ein Spitz am Urtyp ist, umso "knackiger" ist er auch. Das heißt, dass so ein Hund dann auch entsprechend konsequent geführt werden muss, sonst erlebt man eines Tages möglicherweise sein blaues Wunder. Schaut man hingegen in die Reihen der Spitze, die Einschläge aus dem Ausland haben, wie beispielsweise die Keeshonden oder Spitze mit American-Eskimo-Dog-Vorfahren, ist es durchaus wahrscheinlich, dass man hier einen sehr viel leichtführigeren Familienhund ergattert (Kann, nicht muss! Mein Großspitz Birk hat zwar Eskie-Vorfahren, ist aber sehr knackig und daher alles, aber nicht leichtführig!).

Wohnung oder Haus?

Eines vorweg - egal ob Wohnung oder Haus: Wer einen Sauberkeits- oder Hygienefimmel hat, sollte sich generell keinen Hund zulegen. Wo Tiere ein- und ausgehen, da gibt es Schmutz, wo Hunde sich aufhalten, wird man auch Hundehaare finden. Wer darin eine Gefahr für sein Wohlergehen und das seiner Familie sieht, geht besser ohne Hund durchs Leben.

 

Nun zur eigentlichen Frage: Sollte man einen großen Spitz in der Wohnung halten? Ich sage ganz klar "ja", denn die Wohnung ist Rückzugsort, Schlafstelle. Hier ist der Ort für Ruhe, für Sicherheit. Wichtig ist jedoch, dass der Hund außerhalb der Wohnung genug Bewegung bekommt und seine Familie, wann immer es möglich ist, begleiten darf. Da der Spitz ein geborener Wächter ist, gestaltet sich seine Beschäftigung auch nicht sehr schwierig, denn zu bewachen gibt es schließlich immer etwas. 

"Alle Spitze sind kinderlieb!"

Deutscher Spitz kinderlieb Großspitz
Birki mit meiner Nichte Caro

Stimmt. Zu den eigenen Kindern aus dem engsten Kreis sind Spitze unheimlich lieb, nett und freundlich - bei Fremdkindern würde ich das jetzt nicht pauschalisieren. Ich empfinde unsere Deutschen Spitze als äußerst geeignet, um in einer Familie mit Kindern zu leben. Einerseits, weil sie in "ihre" Kinder einfach zu vernarrt sind und sehr gut auf sie aufpassen, und andererseits, weil sie aufgrund des fehlenden Jagdtriebes keinerlei Gefahr für beispielsweise hinfallende Kleinkinder darstellen (Dieses Hinfallen kann bei manchen Hunden durchaus einen Beutereflex auslösen, denn Kopf = Ball. So kam es schon zu einigen schweren Unfällen dieser Art.).

 

Dazu noch eine kleine, herzerwärmende (wahre) Geschichte über unseren allerliebsten Spitz:

 

Wolfsspitz Brendy im Kinderheim

"Kurz vor dem Osterfest fuhr ein gelber Kombi vor und heraus sprang Brendy, der lang erwartete Wolfsspitz. Eine in die Staaten zurückkehrende amerikanische Familie schenkte uns ihren kleinen Freund, weil er nicht mitkommen konnte. Mit einem Küsschen auf Brendys schwarze Nase verabschiedete sich die liebenswerte Familie, nachdem sie uns alles mitgeteilt hatte, was wichtig war für Brendy. Die Türe schloss sich und Brendy war bestürzt, er begann zu weinen, aber dann umarmte ihn Robert, 10 Jahre alt, und versprach ihm ein Königreich. Zwei Nächte schlief er neben Brendy, zeigt ihm Haus und Garten und die übrigen Kinder legten sich im Kreis um Brendy herum, so dass Brendy seine Mission erkannte und sich ermannte. Er kennt alle und umschwänzelt sie, jeder Fremde wird jedoch pflichtgemäß angeknurrt; auch in der Nacht ertönt Brendys warnende Stimme, sobald sich Schritte nähern. Wir können uns nicht genug bedanken bei Herrn Präsident Jäger, der auf unsere Anfrage hin, ob er nicht für das Waisenfamilienheim einen Spitz habe, uns diesen allerliebsten Brendy zuschickte."

Maria Neubecker 1977 (Kinderheim St. Nikolaus, Worms) - Herkunft des Artikels unbekannt


Hier ein paar Tipps zur Kaufentscheidung (ohne Gewähr):


❓ Sie suchen einen scharfen Hofhund?

✔️ Wenn Sie einen Hofhund nach altem Schlag haben möchten: Schauen Sie in den Reihen der rein-schwarzen Großspitze oder der Wolfsspitze vom Urtyp.

 

Sie wollen lieber einen freundlichen Familien- und Begleithund?

✔️ Hier werden Sie vermutlich mit einem Spitz aus Kees- oder Eskie-Linien am glücklichsten.

 

Ihr Hund soll zwar wachen, aber auch nicht im Übermaß?

✔️ Ein weißer Großspitz aus deutscher Linie sollte passen. Der ist zwar immer noch sehr pflichtbewusst, aber doch nicht zu scharf.

 

Sie wollen auf gar keinen Fall einen Spitz, der Jagdtrieb hat?

✔️ Dann könnten sie mit einem Wolfsspitz oder einem Großspitz aus deutscher Zucht (Eskie-freie Linie) am ehesten Glück haben. Dennoch sollten Sie den Züchter sehr genau nach eventuell vorhandenem Jagdtrieb der Elterntiere befragen.

 

Sie möchten mit Ihrem Spitz Agility machen und viel Fahrrad fahren?

✔️ Hierfür eignet sich vermutlich ein Großspitz mit Eskie-Anteil am Besten. 

 

❓ Ihr Hund soll unkompliziert in der Fellpflege sein?

✔️ Das trifft tendenziell auf Großspitze aus deutscher Linie und Wolfsspitze vom Urtyp zu. Keeshonds und Eskies haben oftmals sehr viel üppigeres Fell als die alten Schläge.

Großspitzin Evoli von Wölkau bei der Arbeit auf dem Ponyhof. Sie ist scharf genug, um Ratten und anderen unerwünschten Eindringlingen das Leben schwer zu machen, ist aber dennoch freundlich zu den Reitschülern und dem dazugehörigen Publikum - jedoch ohne ihre Wächterpflichten zu vernachlässigen.


Das sagen andere über ihre Liebe zum Deutschen Spitz:

 

"Ich mag an meinen Spitzen: Dass sie so zufrieden sind und dass sie sich selbst so gut beschäftigen. Dass sie nicht weglaufen. Dass sie dem Wetter durch Winter- und Sommerfell so gut angepasst sind. Dass sie draußen nicht frieren und ihr Fell im Sommer eine ganz andere Struktur hat. Dass sie so freundlich Mensch und Tier gegenüber sind und dennoch ihr Revier, ihr Zuhause beschützen. Dass sie Kinder so mögen und keinen Jagdtrieb haben."

 

Züchterin Maike Rottstegge-Koch www.ponyhof-grotensoll.de 

 

 

"Ich selbst teile mein Leben seit 4,5 Jahren mit einem schwarzen Großspitzrüden. In einigen Beschreibungen findet sich mein Großer sehr gut wieder, bei anderen gibt es individuelle Unterschiede. Über 3 Jahre hat er mich von Welpenalter an auf die Arbeit ins Büro zu 2 vers. Arbeitgebern begleitet. Dort war er ein gern gesehener, sehr beliebter Bürokollege, da ihn auf der Arbeit die Anwesenheit fremder und wechselnder Menschen nicht gestört/ interessiert hat und er auch nicht durch besondere Bellfreudigkeit glänzt. Überhaupt tendiert Herr Spitz nur auf seinem Grund und Boden zum Melden, aber selbst dort wird nur Ungewöhnliches kurz angezeigt, bis der Mensch die Situation klärt. Strategisch günstige Standorte zum Wachen sind beliebt und generell lümmelt er am liebsten ganzjährig bei Wind und Schnee im Freien herum. Nur Sommerhitze treibt Herrn Spitz ins Haus. Nachbarn dürfen sich in ihren Gärten kommentarlos bewegen, fremde Personen in der unmittelbaren Nähe des eigenen Gartens werden zuverlässig und kurz gemeldet – genau das, was wir uns auf dem Land wünschen und warum wir uns für eine alte Haus- und Hofhundrasse entschieden haben. In der Hundeschule, beim Spazieren, Campingurlaub, beim Spielen, Restaurantbesuch etc. gibt unser Spitz keinen Bellton von sich. Überhaupt macht Herr Spitz wirklich jeden Quatsch mit, auch wenn Neues tatsächlich erst einmal skeptisch begutachtet wird und Menschen außerhalb des engsten Kreises entweder völlig links liegengelassen oder genau beobachtet werden. Wandern, gemütlich Entspannen, Stadtbesuch, sehr lange Autofahrten – alles kein Problem, Hauptsache dabei sein. Besuch ist okay, aber die Freude ist groß, wenn das Haus wieder einzig und allein aus dem Mensch-Hund-Rudel besteht. Zum Streunen neigt er null und rassetypisch hat er keinen Sinn für die Jagd (ausgenommen Mäuse) und ist eher auf Gehör/ Sehen ausgerichtet statt durch besonders gute Nasenarbeit zu glänzen. Von echtem Jagdtrieb keine Spur. Mantrailing etc. ist dementsprechend nicht sein Ding. Anpassungsfähig, robust und sehr eigensinnig ist der Herr Spitz, dabei nicht unbedingt sehr verschmust in unserem Fall, aber trotzdem auf seine Art anhänglich und ausgesprochen personenbezogen. Tricks und Zerrspiele werden geliebt, Apportieren ist okay und wenn er keine Lust auf Training hat, nutzt alles nichts. Sozialverträglich ist er absolut, ist in der HuTa ein gern gesehener Gast, kann aber auch gut und gerne einige Stunden allein im Haus mit Dösen verbringen, wenn ansonsten die Auslastung stimmt. Wir konnten mit ihm schon einige Vorurteile zum Kläffer und Wadenbeißer aus der Welt räumen. Fit und gesund ist er ebenfalls und ich hoffe auf noch viele gemeinsame Jahre."

 

Askaja über ihren schwarzen Großspitzrüden Günni

 

 

"Was liebe ich an meinen Spitzen? Warum züchte ich gerade den Großspitz?

 

Ich erlebe Spitze seit meiner Kindheit als sehr gute "Allrounder" (neudeutsch). Sie lieben ihre Menschen (das darf gerne eine ganze Familie inklusive Kinder sein). Sie sind meist ortstreu. Kommen in einem Haus mit Garten genauso gut zurecht, wie in einer Stadtwohnung. Vorausgesetzt, der Hund passt charakterlich in das  jeweilige und - das wichtigste überhaupt! - der Mensch passt zur jeweiligen Hundepersönlichkeit."

 

Züchterin Sirit Winter über ihre Hunde www.hundkatzemensch.de

 

 

"Nie wollte ich einen Spitz haben und dann passiert mir das: Mit meiner weißen Schäferhündin bin ich in der Hundeschule und plötzlich steht ein weißer Groß-/ Mittelspitz vor mir. Er war zur Probe dort, denn er sollte eingeschläfert werden. Ein bissiges weißes Monster. Natürlich nahm ich ihn mit, ein Horrorhund. 17 Jahre blieb er bei mir und ich liebte das Monster - wir waren ein unschlagbares Team geworden. Als er von mir ging merkte ich das ich spitzinfiziert war. Nach 6 Monaten Wartezeit, bekam ich endlich mein neues Familienmitglied, mein Großspitz-Mädchen Bella aus Holland, mein Gott war die süß sind lebendig. Eine zweite musste her…aber woher ? Es gab kaum welche. So suchte ich mir einen der wenigen weißen Großspitz-Rüden und wurde Züchter. Bella und Bruno schenkten mit 6 tolle Welpen, darunter unsere Amita, meine zweite Hündin. Ich bekam plötzlich unsagbar viele Anrufe, jeder wollte eine solch süßes Wollknäuel. Es kam wie es kommen musste, es wurden 5 Würfe mit meinen beiden Mädels. Fast 70 Nachkommen hat Bella mittlerweile und ich konnte viele Spitzliebhaber glücklich machen. Aus dem letzten Wurf behielten wir einen Rüden, unseren Damon. Er hatte bereits das Glück, 3 Frauen zu beglücken - und so bereichert er die weiße, schwarze, wolfsgraue Spitzwelt in Deutschland, Holland, Österreich, Tschechien, Polen und Estland.

 

Sorry, es ist eine Krankheit. Einmal Spitz - immer Spitz! 🥰"

 

Züchterin Monika Klotz www.weisser-grossspitz-berlin.de

 

 

„Was ich an meinen Hunden in ihrer besonderen Eigenart als Großspitze schätze? Hervorragende Wach- bzw. Meldehunde – mit ihrem feinen Gehör und „Sinn für Ordnung“ entgeht ihnen nichts. Im eigenen Territorium ernsthaft, unterwegs – egal ob in der Natur oder der Stadt – wunderbare Begleiter: Auf Wanderungen mit Dampf im Zuggeschirr, hingegen mal beim Kunden im Büro, im Zug oder Restaurant fast unsichtbar. Misstrauisch gegenüber Fremden und desinteressiert an anderen Hunden bzw. Tieren außerhalb des eigenen Reviers, lässt es sich herrlich einsam gemeinsam durch die Gegend streichen. Nur die Maus am Wegesrand muss aufpassen – mit enormer Sprungkraft und Wendigkeit ist sie blitzschnell gepackt.“

 

Ellen Stockmar über ihre schwarzen Großspitzdamen Olga und Edda

 


Stand: 11.01.23

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